Bankkarte, Kredit­karte, Handy, elektro­nische Zahlungs­dienste – der Umfang der elektro­ni­schen Zahlungen hat in den vergan­genen Jahren auch in Deutschland stark zugenommen. Geschäfte und Restau­rants setzen auf digitale Zahlung, immer mehr Bankau­to­maten und ‑filialen verschwinden, je nach Region kann es schwierig sein, überhaupt an Bargeld zu kommen. Und dennoch wünschen sich rund 90 Prozent der Verbrau­che­rinnen und Verbraucher laut Dorothea Mohn, Leiterin des Teams Finanz­markt des Verbrau­cher­zen­trale Bundes­ver­bands, die Wahl zu haben und auch weiterhin mit Bargeld zahlen zu können. Für die meisten Deutschen ist und bleibt Bargeld ein wichtiges Zahlungs­mittel.

Eine Ansicht, die Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz teilt. Er sieht Bargeld als wichtigen Bestandteil des Zahlungs­ver­kehrs, bestätigt zwar, dass die Anzahl der Geldau­to­maten und Bankfi­lialen deutlich zurück gegangen sei, beurteilt die Bargeld­ver­sorgung im europäi­schen Vergleich aber als flächen­de­ckend gesichert und ist überzeugt davon, dass Bargeld auch in den kommenden zehn bis 15 Jahren noch eine zentrale Rolle spielen wird. Ergänzend spricht sich die Bundesbank für die Einführung des digitalen Euros sowie für Koope­ra­tionen aus, um die Verfüg­barkeit von Bargeld zu gewähr­leisten (Bankau­to­maten).

Vorteile von Bargeld:

  • 7,5 % der Bevöl­kerung sind bargeld­ab­hängig (besonders ältere, einkom­mens­schwä­chere und technik­ferne Zielgruppen).
  • Demokra­ti­sches Zahlungs­mittel ohne Zugangs­schwellen (Konto, Kredit­wür­digkeit…).
  • Sichert finan­zielle und soziale Teilhabe, garan­tiert persön­liche Freiheit sowie Unabhän­gigkeit und Daten­schutz.
  • Funktio­niert auch bei Strom­aus­fällen / Blackouts, techni­schen Störungen, Natur­ka­ta­strophen oder Cyber­an­griffen.
  • Gilt als krisen­sicher und ist weltweit Teil von Notfall­listen.
  • Schützt Privat­sphäre und Anony­mität.
  • So gut wie überall verfüg- und einsetzbar, (von Mittler) unabhän­giges Zahlen.
  • Sorgt dafür, dass Gebühren unbarer Zahlungs­mittel bezahlbar bleiben / sichert Wettbewerb unter den verschie­denen Zahlungs­mittel-Anbietern.
Ältere Hände zählen Euromünzen über Geldscheinen – Symbol für Bargeldabhängigkeit und Teilhabe im Alter.
Nahaufnahme von Reise- und Notfallausrüstung, die ausgebreitet auf einem Holzboden liegt und Dinge wie Bargeld, einen Reisepass, eine Wasserflasche, eine Stirnlampe, Batterien, Dosenlebensmittel und einen Erste-Hilfe-Kasten umfasst.

Warum ist Bargeld auch für Unter­nehmen so wichtig?

Auch für Unter­nehmen kann Bargeld bzw. Bargeld­zahlung eine wichtige Rolle für die unter­neh­me­rische Freiheit spielen, ein sicherer Anker sein und vor wirtschaft­lichen sowie Image-Schäden schützen:

  • Trans­ak­ti­ons­ge­bühren: Karten­zah­lungen kosten bis zu 3,4 % pro Trans­aktion.
  • Liqui­di­täts­bremse: Späterer Geldeingang bei Karten­zahlung kommt später.
  • Kunden­frust: Viele Kundinnen und Kunden wünschen sich weiterhin die Möglichkeit der Bargeld­zahlung.
  • Cyber­si­cherheit / Kunden­schutz­pflichten: Wachsendes Risiko von Hacker­an­griffen und Daten­lecks.
Ein Kassierer, der nachdenklich an einer Kasse in einem Geschäft steht und mit der rechten Hand sein Kinn berührt, während die Hand auf dem Tastenfeld der Kasse liegt.
Vorhängeschloss auf Bargeld und Kreditkarten – Symbol für Zahlungssicherheit und Datenschutz.

Schweden und Norwegen setzen (wieder) auf Bargeld

Wenn es um elektro­ni­sches Bezahlen geht, galten die skandi­na­vi­schen Länder lange als Vorreiter (und Vorbilder). Ob Tasse Kaffee, Wochen­markt­einkauf oder Fahrkarte – in Skandi­navien werden Handy oder Karte gezückt und bargeld­loses Zahlen ist eine völlige Selbst­ver­ständ­lichkeit. Bereits 2023 zahlten laut Umfragen 90 Prozent der Schweden per Karte oder App, in keinem anderen europäi­schen Land ist so wenig Bargeld im Umlauf wie in Schweden und Norwegen.

Schritte Richtung bargeldlose Zukunft, die nicht ohne Risiko sind. Wie jetzt auch die Regie­rungen der Länder erkannt haben. Denn zum einen macht das elektro­nische / digitale Bezahlen die Länder zu attrak­tiven Zielen für Cyber­an­griffe, zum anderen hat der Wert des Bargeldes im Empfinden vieler abgenommen. Besonders, wenn es dadurch im Krisenfall, für den weltweit Bargeld empfohlen wird, nicht mehr akzep­tiert wird bzw. seine Legiti­mation verloren hat.

Schwer­wie­gende Gründe, aus denen Schweden und Norwegen aktuell ihre Bevöl­kerung dazu aufrufen, wieder mehr mit Bargeld zu bezahlen, Bargeld als Zahlungs­mittel zu akzep­tieren, einen Bargeld­vorrat für den Krisenfall verfügbar zu haben.

Die Initiative Bargeld zählt! e. V.

Offene Hände mit Münzen und dem Schriftzug ‚Bargeld zählt! – Damit wir die Freiheit haben, auch in Zukunft bar bezahlen zu können. Headerbilder der Initiative Bargeld zählt! e. V.

Gegründet im Frühjahr 2024 setzt sich die Initiative Bargeld zählt! e. V. dafür ein, dass Bargeld auch in Zukunft wesent­licher Teil der Bezahl­land­schaft in Deutschland bleibt. Zu den Mitgliedern zählen Unter­nehmen und Organi­sa­tionen ebenso wie Verbände und Privat­per­sonen. Seit Januar 2025 ist Bargeld zählt! e. V. im Lobby­re­gister des Deutschen Bundes­tages einge­tragen.

Die Anton Debatin GmbH ist Gründungs­mit­glieder des Bundes­ver­bandes, unser Geschäfts­führer Thomas Rose eines der drei Vorstands­mit­glieder des Vereins. „Bargeld ist eine Säule der Demokratie und von wesent­licher Bedeutung für die soziale Teilhabe“, erklärt er sein Engagement für die Initiative.

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